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10 CHRONIK
Friedrich Mißfeldt – ein Kieler Kunstmaler mit Flemhuder Wurzeln
„Eine Räucherkate… ist ein im 18. und 19. Jahrhundert be- handen, denn sie wur-
sonders im norddeutschen Raum verbreiteter Gebäude- de 1969 abgerissen.
typ… Die Räucherkaten dienten meist sowohl der üblichen Bisher gab es von die-
bäuerlichen Bewirtschaftung als auch dem Räuchern… Die sem Haus nur eine al-
Bewohner stellten meist für die anderen Bauern der Umge- te Fotografie, abgebil-
bung ihre Diele, in der das offene Herdfeuer unterhalten det in Flemhuder Hef-
wurde, zur Haltbarmachung von Wurst- und Fleischwaren te 3, Seite 17. Meine
zur Verfügung“, so zu lesen in der Internet-Enzyklopädie intensive Beschäfti-
Wikipedia. Auch in Flemhude gab es eine solche Räucher- gung mit der Aufklä-
kate. rung der Herkunft der
In ihrem „Spaziergang durch Flemhude“ (siehe Flemhuder abgedeck ten Bilder an
Hefte 3) schreibt Elisabeth Hildebrandt dazu: „Gegenüber der Empore der Flem-
dem Eingang zum Friedhof stand früher die Räucherkate, ein huder Kirche (siehe
reetgedecktes Fachwerkhaus. Die Kirche hatte es von der „Nachricht aus der
Gutsherrschaft Quarnbek für den Kuhlengräber (Totengrä- Kirchengemeinde
ber) gemietet und 1921 käuflich erworben“ (S. 17). Flemhude“, Ausgabe
Zu der Zeit wohnte dort der Kirchendiener Heinrich Frank, 167, S. 21 ff.) hat ei-
1923 gefolgt von Johann Schlüter. Von 1929 bis 1959 be- Gemarkungskarte 1:2000 von 1873, nen schönen Nebenef-
wohnte Familie Rudolf Wandrowsky dieses Haus. „Neben markiert die Räucherkate fekt:
dem Friedhofs- und Küsterdienst übernahmen sie auch die Frau Heinke Mißfeldt
Räucherei… Auf dem offenen Herd wurde das Feuer ent- stellte für das Orts-/Kirchenarchiv eine Farbkopie eines Ge-
facht, der Rauch stieg zur Decke auf, an der die Schinken und mäldes ihres Vaters Friedrich Mißfeldt zur Verfügung. Das
Würste hingen, und durch die Grotdör ins Freie“ (s.o. S. 18). Bild, das in den 1920er Jahren entstand, zeigt die Flemhuder
Heutzutage sind solche Räucherkaten meistens nur als Räucherkate. Weil der Künstler das Haus nicht verfremdete,
Sehenswürdigkeiten in Museen erhalten. Auch die Flemhu- sondern naturalistisch abbildete, kann der Betrachter die
der Räucherkate, seit 1966 nicht mehr in kirchlichem Besitz ländliche Atmosphäre und die Nutzung des Hauses als Räu-
sondern Eigentum von Rolf Wandrowsky, ist nicht mehr vor- cherei unmittelbar erfassen.
F. Mißfeldt: Räucherkate Flemhude, in den 1920er Jahren gemalt