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AKTIVREGION MITTELHOLSTEIN                    13


         Umfeld hinaus. So wird z. B. die abnehmende Wasserqualität
         im Bereich  Westensee/Obere Eider von dem betroffenen
         Wasser- und Bodenverband  auch mit den Veränderungen im
         Bereich der geschlossenen Schleuse Strohbrück in Verbin-
         dung gebracht. Die vorgeschriebene Umsetzung der europä-
         ischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wird ein bloßes Zu-
         sehen und Abwarten nicht mehr lange möglich machen, denn
         eines der hochgesteckten Ziele des Landes Schleswig-Hol-
         stein ist die Überführung aller Fließgewässer (dazu gehört
         auch der Ringkanal) in einen guten ökologischen Zustand.
         Auch für die bisherigen Überlegungen im Rahmen unserer
         Projektidee, die sich nicht nur mit dem Schleusenbauwerk
         befassen sondern auch mit dem naturnahen Wasserwandern
         im Bereich Westensee/Achterwehrer Schifffahrtskanal (ein-
         schließlich einer Vernetzung über die Eider bis nach Flint-
         bek) könnten die Probleme der  Wasserqualität und der
         Schlick ablagerung Rückwirkungen haben. Das angedachte
         Nutzungskonzept schließt außerdem den Bereich um Schleu-
         se und Ringkanal als einen Lernort ein mit Informationen z.
         B. zur Historie des Schleusenbaus und zum Naturschutz.
           Eine den Infohütten des NABU ähnliches Gebäude oder
         eventuell die Nutzung des vorhandenen Hauses könnte dabei
           eine wichtige Rolle spielen, gerade auch für die Umweltbil-
         dung und die Attraktivität des technischen Denkmals.
         Um aber überhaupt in die Phase der Konkretisierung unserer
         Projektidee eintreten zu können, ist es zwingend notwendig,
         dass die Gemeindevertreterinnen und -vertreter einen offi-
         ziellen Beschluss darüber herbei führen, ob sie überhaupt
         EU-Fördermittel nach dem Modell der AktivRegion einwer-
         ben wollen. Dabei ist zugleich zu entscheiden, ob die Ge-
         meinde bereit ist, die vorgeschriebene Co-Finanzierung (bis
         50%) zu organisieren und die Frage der Trägerschaft (z. B. ei-
         ne Stiftung) zu lösen.
         Dieser entscheidende Schritt ist für uns als Ideengeber und
         bisherige Hauptakteure von großer Bedeutung, denn wenn
         die Gemeindevertretung schon das Förderkonzept als solches
         nicht mitträgt, ist es sinnlos, dass wir uns weiterhin in dem Ar-
         beitskreis Tourismus, Naherholung, Naturschutz für den Erhalt
         und die Pflege des Kultur- und Naturerbes Schleuse Stroh-
         brück/Achterwehrer Schifffahrtskanal engagieren. Dass eine
         solche Akzeptanz vor Ort nicht voraus gesetzt werden kann,
         zeigte sich schon vor Jahren bei der Diskussion um die Über-
         nahme der Schleusenanlage. Man fühlte sich in Quarnbek
         nicht zuständig und fürchtete ein finanzielles Massengrab.
         Wir haben mit dem uns von der Gemeinde und dem Amt auf-
         erlegten ehrenamtlichen Engagement den vielzitierten Stein
         ins Wasser geworfen – ob und welche Kreise das ziehen wird,
         hängt nun von anderen ab. Verfallen lassen und später zu-
         schütten sind vielleicht doch nicht die einzigen Lösungs-
         möglichkeiten unter den Rahmenbedingungen der Aktiv -
         Region?
                                      Text: Gerlind Lind
                                      Fotos: Kai Struckmeyer

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