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10 AKTIVREGION MITTELHOLSTEIN
Keine leichtverdauliche Sommerkost, aber das
geht uns alle an:
AktivRegion Mittelholstein –
eine Chance für Schleuse und Achter-
wehrer Schifffahrtskanal (Ringkanal)?
Die Vergabe von Fördermitteln im Rahmen des „Zukunfts-
programms Ländlicher Raum“ (ZPLR) des Landes Schles-
wig-Holstein orientiert sich in der Förderperiode 2007 bis
2013 an der von der EU beschlossenen „Verordnung über die
Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durch den
Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des
ländlichen Raums“ (ELER). Die Umsetzung dieser Verord-
nung erfolgt in Schleswig-Holstein über die Bildung soge-
nannter AktivRegionen.
Dafür wurde das Land in 21 AktivRegionen unterteilt, eine da-
von ist „Mittelholstein“, zu der die Gemeinde Quarnbek ge-
hört. Dieses Gebilde reicht stiefelförmig von Kronshagen bis
Hanerau-Hademarschen, umfasst acht Ämter sowie die Ge-
meinden Kronshagen und Hohenwestedt. Mit rund 100.000 für das Verfahren der Anerkennung als AktivRegion im zu-
Einwohnern ist „Mittelholstein“ eine der größten AktivRegio- ständigen Ministerium. Mit der end-
nen. Jährlich wird für diese Region eine Fördersumme von gültigen Entscheidung wird im
300.000 Euro zur Verfügung stehen, abzüglich etwa 20% Oktober 2008 gerechnet.
für die Verwaltung. Eine der komplexen Zielset-
Den Status AktivRegion bekommt ein Gebiet nicht zungen des Förderprogramms
per Beschluss zugeteilt, sondern durch Genehmi- ist z. B. die „Steigerung der
gung seitens des Ministeriums für Landwirt- Lebensqualität im ländlichen
schaft, Umwelt und ländliche Räume auf der Raum ...“. Eine der angestrebten
Basis der Vorlage einer sogenannten Inte- Maßnahmen ist dabei die Er-
grierten Entwicklungsstrategie. Darin muss haltung und Verbesserung des
jede der AktivRegionen anhand vorgege- ländlichen Erbes, nicht nur
bener Kriterien darlegen, dass sie über des natürlichen Erbes der Na-
das notwendige Ent- tur, sondern auch kultureller
wicklungs- Merkmale der Dörfer und
Kulturlandschaft. Insgesamt
geht es darum, den länd-
lichen Raum als attraktiven
Wohn-, Wirtschafts- und Er-
holungsraum zu erhalten und
weiter zu entwickeln.
Weil sich die Umsetzung des Förder-
konzepts am sogenannten bottom-up-Prinzip aus-
richtet (d. h. Inhalte und Akteure werden nicht von
potential oben vorgegeben sondern kommen von unten aus
für eine nach- der Region), wurden für die Erarbeitung der Ent-
haltige Entwick lungs stra - wick lungsstrategie und erster Projektideen nicht nur
tegie verfügt. Dieses Strate- kommunale VertreterInnen und solche von Vereinen
giepapier liegt für die Region Mittelholstein zur Zeit noch und Verbänden einbezogen, sondern auch ehrenamt-
lich engagierte Bürger und Bürgerinnen. Auf Vorschlag
des damaligen Bürgermeisters wurden für Quarnbek Kai
Struckmeyer und Gerlind Lind vorgeschlagen und vom Amt
delegiert. Die Gemeinde Quarnbek war im Vergleich zu den
anderen Gemeinden des Amtes Achterwehr mit zwei Akteu-
ren von Anfang an sehr präsent.
Das Konzept der AktivRegion besagt außerdem, dass die Re-
gion sich für das Förderkonzept in einer Lokalen Aktions-
gruppe (LAG) selber organisiert. Deshalb wurde am 2. Juli
2008 der Verein „LAG AktivRegion Mittelholstein e.V.“ ge-
gründet mit kommunalen Partnern und Partnern aus Verbän-