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          „… mit Dank für die
          tiefe Verbindung zu Desmercières“
          Diese anerkennenden Worte schrieb Jann Uwe Petersen für
          mich als Widmung in das von ihm erstellte Ergänzungsheft
          zur Geschichte der Höfe im Sophie(n)-Magdalenen Koog
          und Desmercièreskoog in der Gemeinde Reußenköge (Nord-
          friesland). Diese beiden Köge sind die ältesten der Gemein-
          de: 2017 besteht der Sophie-Magdalenen Koog 275 Jahre,
          der Desmercièreskoog 250 Jahre. Als Ortschronistin und
          Ehrenbürgerin der Gemeinde Quarnbek war auch ich zu der
          Jubiläumsfeier am 15. Juli 2017 eingeladen.
          Schon seit Jahren habe ich mich immer wieder auch mit Jean
          Henri Desmercières beschäftigt. 2010 durfte ich deshalb im
          Rahmen der Feier zur Sanierung der Desmercières-Gruft in   Gerlind Lind überreicht Bürgermeister Dirk Albrecht eine Repro-
          der Flemhuder Kirche den Festvortrag halten (siehe „Un-  duktion des Demercières-Testaments von 1777
          sere schöne Gemeinde Quarnbek“, Ausgabe 28/2010 bzw.
          „Flemhuder Hefte 17“, 2012).
          Das Koogsjubiläum wurde in der sogenannten Koogshalle
          gefeiert, neben der seit 2007 das von Jörg Plickat geschaffe-
          ne Denkmal für Jean Henri Desmercières steht. Seit Oktober
          2010 hängt in der Flemhuder Kirche eine ebenfalls von dem
          Künstler stammende Gedenktafel für Desmercières als ehe-
          maligem Besitzer des Gutes Quarnbek und Patron der Kir-
          che. Finanziert wurde dieses Kunstwerk von der Gemeinde
          Reußenköge, den dortigen Sielverbänden und einem pri-
          vaten Spender. Im Frühjahr 2017 wurde ich von Jann Uwe
            Petersen gebeten, für sein Heft über die beiden Köge aktuelle
          Fotos und Kurztexte zur Flemhuder Gruft und zur Gedenk-
          tafel beizusteuern, was ich gerne tat.               Reklamewagen  für das doppelte Koogs-Jubiläum 2017
          Die engagierte und unterhaltsame Festrede hielt am 15. Juli
          2017 der ehemalige schleswig-holsteinische Ministerpräsi-
          dent Peter-Harry Carstensen. Ich hatte die Ehre, das erste der
          Grußworte sprechen zu dürfen. Als Gastgeschenk brachte
          ich eine von mir im Landesarchiv in Schleswig erworbene
          fotografi sche Reproduktion des Testaments von Jean Henri
          Desmercières aus dem Jahre 1777 mit, in dem auch auf die
          beiden Jubiläumsköge Bezug genommen wird. Ergänzt habe
          ich das Geschenk durch eine Kopie der 2013 von Karsten
          Dölger erarbeiteten Übersetzung des französischen Original-
          textes.
          Weil die Bewohner der Gemeinde Reußenköge Desmerci-
          ères wegen seiner Eindeichungen und Landgewinnung noch
          immer als Urvater ihrer Heimat betrachten und verehren,
                                                               Reußenköge – inzwischen die überregional bekannte Gemeinde
          wird mein Gastgeschenk dort sicher gut verwahrt werden.
                                                               der Windräder
          Die geschichtlich enge Verbindung zwischen der Gemein-
          de Reußenköge und der Gemeinde Quarnbek kam an dem   Auch die Deichvögte Brümmer (li.) und Petersen freuen sich  über
                                                               das Gastgeschenk
          Festabend auch dadurch zum Ausdruck, dass Bürgermeister
          Klaus Langer eine offizielle Gratulation an seinen Amtskol-

          legen Dirk Albrecht und an die Deichvögte geschrieben hat-
          te, die ich verlesen konnte. Das war stimmig im Sinne des-
          sen, was die Deichvögte Hans-Willi Brümmer und Ingwer
          Christian Petersen in dem Ergänzungsheft zur Geschichte
          der beiden Köge geschrieben haben: „Möge die Erinnerung
          an Jean Henri Desmercières, den Bedeicher unserer beiden
          Köge als Keimzelle der Gemeinde Reußenköge, niemals er-
          löschen“ (S.12).
                                           Text: Gerlind Lind
                     Fotos: Gerlind Lind, Wiebke Sibbers-Brümmer
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