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CHRONIK 13
Die Errichtung der Ausbaustelle Holzkoppel und des Erschließungsweges zum
Holm, weiter nach Holzkoppel und zurück zur Hauptstraße als Teil des be-
schriebenen Siedlungsausbaus dürfte also in die neunziger Jahre des 18. Jahr-
hunderts fallen. Irritierend ist der Bericht von Hans-Jürgen Früchtings Bruder
Uwe, es gebe im Dachstuhl des Hufengebäudes einen Balken mit der Jahres-
zahl 1776. Ganz auszuschließen ist nicht, dass der Ausbau bereits in den letz-
ten Jahren Jean Henri Desmercières begonnen worden ist. Erstaunlich wäre
dann, dass die Gehöfte in die spätere Karte Varendorfs nicht aufgenommen
wurden. So ist wahrscheinlicher, dass der, zur Zeit nicht zugängliche, Balken
bereits vorher in einem anderen Gebäude verbaut worden war und in Holzkop-
pel eine zweite Verwendung fand, eine damals übliche Praxis.
Von 1797 bis mindestens 1864 und längstens 1877 war die Halbhufe über drei
Generationen in den Händen der Familie Albert, auf den 24. Februar 1877 ist
der erste erhaltene Pachtvertrag mit Hans und Christina Staack datiert. In den
zwanziger Jahren des 20. Jahrhundert konnte eine neue Generation der Staacks
die Zeitpachtstelle kaufen. „Landmann Staack“ gehörte 1928 zu den ersten
sechs aus einer Wahl hervorgegangenen Gemeindevertretern der Landgemein-
de Quarnbek. 1933 wurde der Wohnteil des Hufengebäudes umgebaut. Da der
Sohn Hans 1941 im Alter von 29 Jahren im Krieg gefallen und die Tochter Pau-
la bereits mit 13 Jahren gestorben war, nahmen die Staacks 1945 Marie-Luise
Kalström, eine Nichte von Frau Staack, zu sich. Sie pflegte die alten Leute bis
zu deren Tod. 1949 heiratete sie Robert Früchting vom Heitholm. Die Land-
wirtschaft wurde bis 1965 betrieben. Robert Früchting starb 1989, seine Frau
2006. Viel zu früh, im Alter von nur 44 Jahren, starb 1998 auch Hans-Jürgen
Vertrag zwischen der Gutsverwaltung Quarnbek und
Früchting.
dem Pächter der Halbhufe Holzkoppel Hans Hinrich
Staack von 1877 (mit Dank an Uwe Früchting)
Mein herzlicher Dank gilt Uwe Früchting für Auskünfte und Unterstützung
und der Familie Pallasch für die Einladung, die alte Herdstelle zu besichtigen.
Karsten Dölger