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12 CHRONIK
des Archivrats Dr. Kupke kann von der Anschaffung beson- Unser Vorhaben, aus unseren ortsgeschichtlichen Unterlagen
derer Archivschränke abgesehen werden, weil das Archiv ein Archiv aufzubauen, ist für uns Laien besonders mühsam,
irgendwelche wertvollen Urkunden nicht enthält. Der ge- weil wir außer den finanziellen Mitteln der Gemeinde Quarn-
nannte Archivar stellt anheim, einfache Regale anzuschaffen bek für den Kauf von säurefreien und alterungsbeständigen
und darauf das Archiv in der von ihm vorgesehenen Ordnung Mappen, Kartons, Fotohüllen usw. keine fachliche Hilfe ha-
zu lagern.“ Der Gutssekretär sorgte für die Anfertigung ben und uns alles selber erarbeiten müssen. Wir hatten ge-
schlichter Regale aus Föhrenholz – die vermutlich auch 1946 hofft, von der Amtsverwaltung unterstützt zu werden, denn
noch vorhanden waren und dem Feuer zusätzlich Nahrung die Ämter sind nach dem Archivgesetz des Landes Schles-
gaben – und war sicher froh, die Ausgaben für spezielle Ar- wig-Holstein von 1992 verpflichtet, ihre
chivschränke sparen zu können. Verwaltungsunterlagen fachgerecht zu archivieren. Inzwi-
schen wurden auch die Gemeinden verpflichtet, Archive an-
zulegen. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde gibt es laut Inter-
netübersicht zur Zeit 11 Amtsarchive und 8 Gemeinde- und
Stadtarchive, das notwendige Kreisarchiv fehlt bedauer -
licherweise immer noch.
Aus verschiedenen Gründen ist im Amt Achterwehr die Um-
setzung der gesetzlichen Vorschriften noch immer nicht vor-
an gekommen. Deshalb ist es auch nicht möglich, wie an-
dernorts durchaus erwünscht und praktiziert, dass wir unse-
re ortsgeschichtlichen Unterlagen dort zur Bearbeitung und
Aufbewahrung abgeben. Dieser unbefriedigende Zustand
wird uns aber nicht davon abhalten, die selbstgesetzte Auf-
gabe im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten fortzusetzen,
denn wir fühlen uns gerade durch unser langjähriges ehren-
amtliches Engagement nicht nur der Vergangenheit und
Durch den Brand des Dachstuhls des Quarnbeker Herrenhauses
1946 wurde auch das seit 1912 dort lagernde Gutsarchiv vernich- Gegenwart, sondern auch der Zukunft der ortsgeschicht-
tet. lichen Arbeit in Quarnbek verpflichtet.
Text: Gerlind Lind
Abbildungen: Ortsarchiv Quarnbek (4), Lind (4)
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Das Herrenhaus mit dem Notdach. Erst 1990 wurde die ehemalige
Dachform wieder hergestellt.
Wir wissen nicht, ob das Archiv in der Folgezeit betreut und Wolfgang Staschull
durch weitere Gutsakten ergänzt worden ist; aber zumindest
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lässt sich aus dem erhaltenen Exemplar des Archivverzeich-
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nisses von 1912 ersehen, dass Unterlagen zu 90 Titeln ver-
nichtet worden sind, u.a. solche über Pachtangelegenheiten,
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Armenwesen, Polizeiangelegenheiten und Gewerbe im Guts-
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bezirk Quarnbek. Das älteste Dokument war von 1714, der
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Schwerpunkt lag zeitlich im 19. Jahrhundert. Nach den stren- Kooperationspartner Email staschull@t-online.de
gen Maßstäben des Staatsarchivs in Schleswig sind durch der Investitionsbank
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den Brand 1946 zwar keine landesgeschichtlich wertvollen
Urkunden vernichtet worden, aber für unsere Ortsgeschichte,
die bis zur kommunalen Selbständigkeit 1928 Gutsgeschich-
te gewesen ist, bedeutet das einen beträchtlichen ideellen
Schaden.