Page 8 - Quarnbek 21
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                            Dat du mien Leevsten
                            büst ...

                            Diese Zeile aus einem der bekannte-
                            sten und beliebtesten plattdeutschen
                            Volkslieder gab das Motto ab beim
                            erneuten Auftritt der Künstler Karl-
                            Heinz Langer und Rainer Schwarz
                            am 9. 11. 2008 im Herrenhaus
         Quarnbek. Man musste aber nicht heimlich an de Kammer-
         dör kloppen und auch nicht um Middernacht kommen, son-
         dern zur besten Kaffeezeit konnte man ganz entspannt das
         schöne Ambiente des Gartensaales und des Foyers genießen.
         Die beiden Künstler zogen alle Register, um das Publikum
         mit Liedern und Geschichten über Liebeslust und Liebesleid
         zu unterhalten, sei es mit der makabren Liebesgeschichte
         zwischen Makrele und Hering, mit herzerwärmenden Er-
         innerungen von Oma und Opa an ihre Jugendliebe oder mit
         einer Geschichte über das  schwierige Zusammentreffen von
         männlicher Schwerfälligkeit und schwärmerischer List der
         Frauen.
         Besonders effektvoll war das Singen über die liebende
         Dienstmagd Sabine und den verbrecherischen Schustergesel-
         len. Der Nachdruck einer alten Original-Moritatentafel aus
         der ehemals weit bekannten Werkstatt des Schildermalers
         Adam Hölbring in Neustadt i. H. unterstrich diese schaurige
         Geschichte von Liebe, Raub und Mord ganz stilecht im Sin-
         ne der Bänkelsänger des 19. Jahrhunderts.
         Nicht nur die Stammgäste empfanden diese dritte plattdeut-
         sche Veranstaltung im Herrenhaus – dankenswerterweise
           wieder ohne Raummiete seitens der Strathmann AG – als be-
         sonders gelungen. Schade nur, dass fast mehr Auswärtige an-
         wesend waren als Quarnbeker, für die der Kulturkreis sich ja
         eigentlich engagiert.
                                           Text: Gerlind Lind
                    Fotos:  Horts Kay (1) und Kai Struckmeyer (5)
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