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20   ERFOLGREICH BEI „JUGEND MUSIZIERT“


          Erfolgreich beim 51. Bundeswettbewerb
          „Jugend musiziert“

          Jonas Schnoor aus Kiel, geboren 1993, aufgewachsen in
          Quarnbek/Rajensdorf, erspielte sich beim Bundeswettbewerb
          „Jugend musiziert“ am 10. Juni 2014 in Braunschweig einen
          Zweiten Preis in der Kategorie Gitarre (Pop). Sein Vorspielen
          hatte schon die Jury beim Regionalwettbewerb und beim
          Landeswettbewerb in Schleswig-Holstein überzeugt.
          Von den über 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus
          ganz Deutschland in den verschiedenen Wettbewerbskate -
          gorien kamen beim diesjährigen Bundeswettbewerb 97 aus
          Schleswig-Holstein. Von diesen erhielten 16 einen Ersten
          Preis, 24 einen Zweiten und 34 einen Dritten.
          Der hervorragende musikalische Erfolg von Jonas Schnoor
          ist Anlass zum folgenden Interview:
          Seit wann sind Sie musikalisch aktiv?
          Etwa seit dem 7. Lebensjahr.                         Wie meistert man die Aufregung?
          Wodurch wurden Sie angeregt, Gitarre als Instrument zu  Durch üben, üben, üben – und nochmals üben, so dass das
          wählen?                                              Selbstvertrauen in das eigene Können wächst. Allen Freun-
          Im Alter von etwa 13 Jahren wollte mein bester Freund Gi-  den habe ich die Stücke immer wieder vorgespielt und mit
          tarre spielen lernen. Als ich seine Gitarre das erste Mal in der  dem Lehrer gefühlte tausendmal geübt. Wenn dann beim Vor-
          Hand hielt, wusste ich: Das ist auch was für mich! In meine  spielen das erste Stück erfolgreich absolviert ist, kann man
          erste eigene E-Gitarre investierte ich mein Konfirmations-  die Wettbewerbsanspannung sogar ziemlich vergessen.
          geld.                                                Wie reagierte die Umwelt auf Ihren Erfolg?
          Wo erhielten Sie Unterricht?                         Eltern, Freunde und Lehrer waren begeistert und stolz – viel-
          Zusammen mit dem Freund ging ich in die Rock & Pop   leicht sogar noch mehr als ich selber.
          Schule in Kiel, Kirchhofallee 37. Wir bekamen von wech-  Wie integrieren Sie den Musikunterricht in den Studien-
          selnden Lehrkräften sowohl Einzel- als auch Gruppenunter-  alltag?
          richt. Dort bin ich noch immer Schüler.              Vor dem Wettbewerb habe ich drei Wochen lang jeden Tag et-
          Gab es/gibt es für Sie Vorbilder als Gitarristen/Musiker?  wa fünf Stunden geübt – das war eine Ausnahmesituation.
          Jimi Hendrix, Stevie Ray Vaughan, Eric Clapton, John Mayer  Jetzt habe ich jede Woche noch ½ bis ¾ Stunde Unterricht in
          Haben Sie systematisch auf die Teilnahme am Wettbe-  der Rock & Pop Schule. Der Rest wird selber zuhause er -
          werb „Jugend musiziert“ hingearbeitet?               arbeitet, wodurch der Übungsplan variabel gehalten werden
          Überhaupt nicht. Erst zwei Tage vor Anmeldeschluss habe  kann. Die weiteren Unterrichtsstunden sind für mich auch
          ich mich dafür entschieden, an dem Regionalwettbewerb  deshalb wichtig, weil ich selber Gitarrenunterricht gebe und
          2014 teilzunehmen.  Altersbedingt war das meine letzte  so immer noch neue Wege kennenlerne, um anderen etwas
          Chance, mich dort auszuprobieren, mir selber – und nicht an-  beizubringen. Wenn man selber Schüler bleibt, ist man viel-
          deren! – etwas zu beweisen. Mein Gitarrenlehrer unterstütz-  leicht auch der bessere Lehrer. Aber es geht ja nicht nur ums
          te aber sofort meinen spontanen Entschluss.          Üben, wie für eine Klausur oder ein Vorspiel. Gitarre spielen
          Wie sah das Programm für Ihre Wettbewerbsauftritte   und allgemein die Musik ist eine meiner großen Leidenschaf-
          aus?                                                 ten. Sich einfach mal die Gitarre zu schnappen und zu spielen,
          Es gab keine strengen Vorgaben, die Auswahl war freigestellt.  worauf man gerade Lust hat, macht einfach riesigen Spaß.
          Erwartet wird aber ein vielseitiges, stilistisch variables Pro-  Altersbedingt ist eine erneute Teilnahme an „Jugend mu-
          gramm. Die Anmeldung war für mich die Motivation, Stücke,  siziert“ nicht mehr möglich, zumal Gitarre (Pop) erst wie-
          die ich schon immer mal spielen wollte, endlich einzu üben.  der 2017 in den Wettbewerb aufgenommen werden wird.
          Im Bundeswettbewerb trug ich vier Musikstücke vor:   Gibt es dennoch musikalische Pläne für die Zukunft?
          „Tears in Heaven“ von Eric Clapton, „Neon“ von John Mayer,  Bis zum Beginn des Studiums gab es für mich durchaus die
          „Under the same sun“ von Ben Howard und ein eigenes  Option, die Musik zum Beruf zu machen; aber inzwischen
          Stück, das ich mit meinem Lehrer erarbeitet hatte.   habe ich entschieden, dass diese Hobby bleiben soll. Weil ich
          Welche Erfahrungen brachte die Vorspielsituation, der  lange in einer Band gespielt habe, die sich inzwischen leider
          Vergleich mit den anderen in den drei Wettbewerben?  aufgelöst hat, möchte ich eine neue Gruppierung aufbauen.
          Ich hatte gar nicht erwartet, so weit zu kommen, zumal viele  Konkrete Pläne gibt es schon, es fehlen nur ein paar weitere
          der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon lange dabei sind  musikbegeisterte Mitspieler(innen). Interessierte können sich
          und eine entsprechende Wettbewerbsroutine haben. Nach  gerne unter jonasschnoor@gmx.de melden.
          dem Erfolg im Landeswettbewerb war ich aber sehr moti-
          viert, nun auch den Bundeswettbewerb erfolgreich abzu-  Danke, Jonas Schnoor, für das Gespräch und weiterhin viel
          schließen. Man möchte zeigen, was man kann. Enttäuschend  Erfolg für das Studium und das Gitarrenspiel!
          wäre nur gewesen, wenn man an dem entscheidenden Tag die
          mögliche Leistung nicht gebracht hätte, aus was für Gründen                           Foto: Kay Schnoor
          auch immer.                                                                 Die Fragen stellte Gerlind Lind.
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