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             Jahre         Stampe
                                                               Mit einem Bilderbogen soll an den Festakt am 18. September
                                                               2021 erinnert werden:




















         Am 18. September 2021 konnte in Stampe – durch Corona
         bedingt mit einem Jahr Verspätung – der Gedenkstein zur
         Erinnerung an die Ersterwähnung des Ortes 1270 im ersten
         Kieler Stadtbuch enthüllt werden. In den Ausgabe 52 und
         53 dieser Zeitung hatte ich bereits auf dieses für unsere
         Gemeinde historisch bedeutsame Datum hingewiesen. Der
         Einladung an das Dreieck in Stampe, die Kai Struckmeyer
         dankenswerterweise mit Handzetteln unterstützt hatte, waren
         trotz des trüb-feuchten Wetters etwa 40 Personen gefolgt.
         Nach der Begrüßung der Gäste durch den Quarnbeker Bür-
         germeister Klaus Langer hielt ich als Orstchronistin eine
         kurze Rede, in der die Bedeutung der Geschichte Stampes
         im Mittelpunkt stand. Darin hieß es einleitend: „2003 ha-
         ben wir uns in der Gemeinde Quarnbek schon einmal um
         einen Stein versammelt – in Strohbrück zur Feier von ,75
         Jahre Kommunalgemeinde Quarnbek‘. Heute werden wir
         kein Wappen vorstellen, keine Flagge erstmals hissen – und
         auch der Stein, der im Mittelpunkt der Feier steht, ist etwas
         kleiner. Doch dieser Findling soll ein Symbol für eine viel
         längere Geschichte sein.“
         Die Ersterwähnung des Namens Stampe ist durch ein Grund-
         stücksgeschäft zwischen einem Adeligen aus Russe und ei-
         nem aus Hassee aus dem Jahre 1270 urkundlich belegt. Das
         ist aber nicht mit einer Gründungsurkunde gleichzusetzen,
         die es sehr wahrscheinlich für Stampe nicht gibt. Geprägt ist
         die Geschichte des Ortes vor allem durch die mittelalterli-
         chen Kolonisationsprojekte des Landesherrn bzw. durch die
         von ihm eingesetzten „Manager“, die die Rodung des dich-
         ten Waldes und die Ansiedlung in dem neu erschlossenen

         Siedlungsflächen zu leiten hatten.
         Einer dieser Adeligen hat sich im Bereich Stampe angesie-
         delt, wahrscheinlich zum Schutz und als Wohnraum eine der
         damals üblichen hölzernen Turmhügelburgen (eine Motte)
         errichtet. Deren Lage ist bisher nicht bekannt, eventuell ist
         diese Anlage später durch die Wasserburg Quarnbek über-
         baut worden. Gesichert aber ist, dass Stampe nicht nur eine
         Ortsbezeichnung ist, sondern auch ein Familienname wur-
         de.
         Wegen der noch immer geltenden Corona-Bestimmungen
         verzichtete ich auf den geplanten historischen Rundgang
         durch Stampe. Die alten Bauernstellen, Tagelöhnerkaten
         usw. sind aber in „Flemhuder Hefte 3“ schon vor Jahren do-
         kumentiert worden, so dass Interessierte deren Geschichte   In der Woche vor dem Festakt transportierte Herwig Doose
         dort nachlesen können. Nachlesen kann man auch meine   den Findling gekonnt zum Dreieck. Patrick Schweiger und
         Rede zu 750 (+1) Jahre Stampe – in der Homepage der Ge-  Klaus Langer assistierten beim Aufstellen. Auch die Stelle
         meinde Quarnbek, langfristig unter der Rubrik „Geschichte“.  für die Erinnerungsplatte wurde schon mal ausprobiert.
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