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         Das Flemhuder Vogelschießen 2008                      hudes über die historischen, architektonischen und biografi-
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         aus der Sicht eines Neubürgers                        zuklären.
                                                               Das „eigentliche“ Vogelschießen markierte dann den Beginn
         „...oder wir machen das Beste draus.“
                                                               des gemütlichen Teils – und das war eine wirklich wohltuen-
                                                               de Erfahrung für jemanden, dessen Kindheitserinnerungen
         Der Regen fiel reichlich und gleichmäßig aus dem dunkel-  durch Bilder von bier-ernsten Veranstaltungen mit straff, aber
         grauen Himmel, als es endlich losging und Zeremonienmei-  humorlos uniformierten Vereinsschützen getrübt sind! In
         ster Jochen Schepp die mutmaßlich traditionellen Eröff-  Flemhude schießt, wer will; fürsorglich betreut von Parviz
         nungsworte sprach:                                    Shabanpoor. Und jeder noch so erfolglose Versuch wird mit
         „Beim Flemhuder Vogelschießen ist immer gutes Wetter.  freundlichem Applaus bedacht! Wer nicht will, schaut zu und
         Oder wir machen das Beste draus.“                     kann sich dabei mit Würstchen, Brezeln, Getränken und Ge-
                                                               sprächen so gut trösten, dass ihm garnichts fehlen kann... Da-
         Um es vorwegzunehmen:                                 beisein ist alles! Beim Flemhuder Vogelschießen gilt es noch,
         Alles klappte wie am Schnürchen, die Mühen der vielen Hel-  das alte olympische Ideal! Sieger gab es trotzdem: Andrea
         fer hatten sich gelohnt! Die Kinderspiele, reibungslos koor-  Busch, Bernd Groneberg und Helena Bialek belegten die er-
         diniert von Tatjana Bialek und ihren Mitstreitern, brachten  sten Plätze.
         die erwartet majestätischen Siegerpaare hervor: Katharina  Später, der Autor dieser Zeilen war längst nach Hause ge-
         Vallböhmer und Navid Shabanpoor gewannen bei den Jüng-  gangen, um seine dusselige Bronchitis auszukurieren, später
         sten, Johannah Böckel und Bjarne Raabe besiegten alle an-  also, als das große Feuer heruntergebrannt und der letzte
         deren 8 bis 10-jährigen, und Ronja Raabe teilte sich den  Schauer abgezogen war, da soll sogar noch getanzt worden
         Thron der 11 bis 13-jährigen mit Nils Ole Münster. Für wahr-  sein in Flemhude...
         haft königliche Freude sorgten die von Dörte Münster liebe-
         voll ausgewählten Preise und Geschenke auch bei allen an-  Nachbemerkung:
         deren teilnehmenden Kindern. Eltern und sonstige Zuschau-  Wie es so ist mit den Zugezogenen – sie kennen sich nicht
         er konnten sich derweil mit den Köstlichkeiten des reich -  richtig aus, durchschauen die Zusammenhänge nur ober-
         haltigen Kuchen-Sortiments über den nur unmerklich nac h -  flächlich und verstehen von allem höchstens die Hälfte:
         lassenden Regen hinwegtrösten.                        Bestimmt habe ich etliche Mithelfer, Wegbereiter und Zuar-
         Als aber die Musikkapelle aus Owschlag den musikalischen  beiter unerwähnt gelassen! Vergebt es mir; es geschah nicht
         Auftakt zum Festumzug setzte, war aus dem Regenwetter  aus Nachlässigkeit oder gar Bosheit, sondern aus schierer
         Schauerwetter geworden – jetzt gab es nicht nur trockene Ab-  Unwissenheit.
         schnitte, jetzt schien auch mal die Sonne! Der Umzug durch                              Klaus Frech
         die festlich geschmückten Straßen bot eine schöne Gelegen-                              Lindenkamp 25
         heit, die mitmarschierenden Neubürger und Besucher Flem-                                24107 Flemhude
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