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8 AKTUELLES
Olympische Spannung Schar von selbsternannten Handballexperten einreihen zu
wollen: Nur ein wenig mehr Konstanz in der Ausbeute bei
In Quarnbek wurde mitgezittert – und besonders den Rückraumwürfen und es wäre Gold gewesen. Aber auch
die Silbermedaille ist eine hervorragende Leistung. Ver-
einem THW-Kiel-Spieler die Daumen gedrückt ständlich allerdings, dass gerade bei denjenigen Spielern, die
Rund 2100 km Luftlinie von Quarnbek entfernt fand im das Nationaltrikot nun nicht mehr tragen werden zunächst
August die Olympiade statt. Eigentlich fast ohne Be rüh- die Enttäuschung überwog – hatte man doch im Verlauf des
rungspunkte zu den Geschehnissen in unserer Gemeinde Endspiels zeitweise schon alle fünf Finger an der Medaille.
... wäre da nicht „unser“ Handballnationaltorwart Henning
Fritz. Schon wieder Lächeln konnten die drei norddeutschen
Wie in der ersten Ausgabe Medaillengewinner beim Empfang nach der Rückkehr
berichtet waren er und sei- in Kiel. Unter die jubelnden Gäste in der Ostseehalle hat-
ne Familie einige Zeit Mit- ten sich auch einige Mitbüger aus Quarnbek gemischt, um
bürger in Quarnbek, bevor Henning und Mitspielern einen gebührenden Empfang zu
sie in diesem Frühsommer bereiten. Und da war er wieder die Ruhe selbst und konnte
von Stampe nach Krons- sich mit Tochter Laney auf dem Arm über die Begeisterung
hagen zogen. Und wie freuen. Wir freuen uns auch: Auf viele spannende Momente
bereits bei den großen und eine starke Leistung bei der Olympiade in Peking mit
Handball-Meisterschaften „unserem“ Henning Fritz.
in den letzten beiden Jah- Text und Fotos Dr. Ulrik Schlenz
ren stand also dort bei der
Olympiade irgendwie ein
(Ex-)Quarnbeker im Tor
einer glänzend aufspielen-
Lächeln in Silber: Henning und den deutschen Handball-
Laney Fritz beim Empfang nach Mannschaft. So gab es
der Olympiade in Kiel
sicherlich über den Kreis
der ohnehin (aufgrund der Nähe zu Kiel) Handball- oder
Olympiabegeisterten hinaus eine Reihe von Quarnbekerin-
nen und Quarnbekern, die vor dem Fernsehgerät die Span-
nung des Turniers verfolgt haben. Da gab es dann einen wie-
der einmal weltklasse aufspielenden Henning Fritz zu sehen,
der in gewohnter Art und Weise seinen Emotionen im Spiel
freien Lauf ließ. Und spannender als jeder Krimi waren die Die weiteren THWler beim Empfang: Glänzend trotz vergesse-
Handballspiele allemal. Bei dem Gedanken an das Viertel- ner Medaille (links) Christian Zeitz. „Pitti“ (rechts) mit Tochter
final-Spiel gegen Spanien beginnt noch jetzt bei vielen das Marthe als begeisterte Medaillenträgerin.
Herz zu rasen. Siebenmeterwerfen – und auf beiden Sei-
ten eine Spitzenleistung der Torhüter. Bei vier Würfen der
Spanier blieb „Fritze“ unbezwungen, nachdem er bereits im
laufenden Spiel und zweimaliger Verlängerung hielt was es
zu halten gab. Unglaublich! Und auch in den anderen Spie-
len war die Leistung konstant auf hohem Niveau. Dies kann
man im übrigen auch den anderen beiden „Kielern“ beschei-
nigen, die den an sie gerichteten Erwartungen gerecht wur-
den. Klaus-Dieter Petersen stand im Zentrum einer Abwehr,
die für mich die beste im Turnier war. Und bei dem jungen
„Spaß-Handballer“ Christian Zeitz wechselten auf der Seite
der Zuschauer bei seinen Einsätzen die entsetzten Momente
des Kopfschüttelns mit grenzenlosem Entzücken: Einerseits
überhastete Abschlüsse, die zum Teil deutlich am Tor vor-
beirauschten. Andererseits schier unmögliche Bälle, die er
mit der Gewalt eines Dampfhammers und aus dem linken
Handgelenk durch die Abwehr ins gegnerische Netz beför-
derte. Während Klaus-Dieter Petersen die aktive Spielerkar-
riere (leider) beendet, wird man den sich weiter entwickeln-
den Handball von Christian Zeitz noch lange Zeit genießen
können. Aber auch die weiteren Mitspieler - allen voran der
unvergleichlich kämpfende Christian Schwarzer – haben ei-
ne tolle Leistung gezeigt und großartige Werbung für den
Handballsport betrieben. Ohne mich gleich in die unzählige