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holpRIgeR mutteRtAg                                                                                 9

                                                               Holpriger Muttertag

                             MARKTSCHWÄRMER                    Muttertag in der Coronazeit ist ja irgendwie noch besonderer
                                                               als sonst. Die Mutter besuchen oder doch lieber schützen
                                                               und fernbleiben? Das strahlende Wetter macht die Entschei-
                                                               dung leicht- Kuchen und Sekt draußen auf dem Gartenstuhl,
                                                               natürlich mit Abstand, das müsste doch gehen.
                                                               Ein bisschen Bewegung schadet nicht, daher hole ich das
                                                               verstaubte Rad aus der Garage – wie
                                                               anscheinend so viele in Coro-
                                                               na-Zeiten – und warne meine
                                                               Familie schon mal vor. Seit
                                                               Monaten  nicht  gefahren
                                                               erwarte ich Rücksicht beim
                                                               gemeinsamen Tempo.
                                                               Der Sekt wird sicher verpackt in der
                                                               Satteltasche, der Kuchen in der Tupperdose gestapelt hat
                                                               Platz im Fahrradkorb. Los geht es frohen Mutes von Stampe
                                                               nach Flemhude.
                                                               Schon in Strohbrück sinkt die Laune – und das Tempo. Auf
                                                               die Radwegschäden, die uns ab dort erwarteten, war ich in
                                                               keinster Weise vorbereitet. Bremsen, hopsen, aufschlagen,
                                                               ausweichen, Tempo aufnehmen, bremsen, hopsen, bremsen,
                                                               fluchen. Wir halten an und werden kreativ: vielleicht die
                                                               Sektflasche doch lieber in einer Hand balancieren, um die
                                                               Stöße abzufedern? Das Gleiche mit dem Kuchen. Gelingt
                                                               nur mittelmäßig, hopsen und bremsen wird zum Schlingern,
                                                               das Fluchen wird bei jedem Bruch im Asphalt deutlicher, das
          Fair. Saisonal. Regional. Lokal.                     Steißbein lässt grüßen.
                                                               Angekommen in Flemhude, gibt es zum Muttertag löffelwei-
          Das Prinzip der Marktschwärmerei ist simpel. Bauern aus   se zermatschten Kuchen aus der Dose, dazu eine halbe Fla-
          der Region werden für den Verbraucher über diese Plattform   sche Sekt ohne Prickel – der Rest der gut geschüttelten Fla-
          miteinander verbunden und können so ihre Ware zu fairen   sche ging beim Öffnen in die Luft. Schön wars trotzdem…
          Preisen anbieten. Sämtliche Produkte haben nahezu Bioqua-  Das Ergebnis dieser Tour: Trotz Klimaschutz und „grüner
          lität und können bequem von Zuhause aus über die Plattform   Gemeinde“ nehme ich seitdem wieder bevorzugt das Auto,
          bestellt werden. Zum Standartsortiment gehören Fleisch, Ge-  damit ich und mein Transportgut heil ankommen.
          müse und feine Köstlichkeiten aus eigener Produktion. Ge-  PS: Liebe ältere Radfahrer, die ihr trotz Radweg im ersten
          treu dem Motto: Bauer to the People. Regionaler ist kaum   Gang zwischen Dörfern auf der Straße dahinradelt: ich als
          möglich. Die Marktschwärmerei findet auf dem Alten   Autofahrer ärgere mich nicht mehr über euch, ich habe jetzt
          Heuboden, Coworking am Westensee jeden Dienstag von   großes Verständnis. Ich würde es genauso machen!
          17.00 – 18.00 Uhr statt.                                                                  Eure Susanne

          Bei Fragen kontaktiert uns gerne unter
          kontakt@engelundkolz.de · Hof Wulfsfelde 2 in 24242 Felde

                                                                   NOTDIENST












                                                                    TEL. 0431/13363                           www.gwt-kiel.de



                                                                     Eichendorffstr. 64 · 24116 Kiel · Fax 14 15 0
                                                                      Privat: Stefan Buhmann · Am Landkrug 4
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