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Holpriger Muttertag
MARKTSCHWÄRMER Muttertag in der Coronazeit ist ja irgendwie noch besonderer
als sonst. Die Mutter besuchen oder doch lieber schützen
und fernbleiben? Das strahlende Wetter macht die Entschei-
dung leicht- Kuchen und Sekt draußen auf dem Gartenstuhl,
natürlich mit Abstand, das müsste doch gehen.
Ein bisschen Bewegung schadet nicht, daher hole ich das
verstaubte Rad aus der Garage – wie
anscheinend so viele in Coro-
na-Zeiten – und warne meine
Familie schon mal vor. Seit
Monaten nicht gefahren
erwarte ich Rücksicht beim
gemeinsamen Tempo.
Der Sekt wird sicher verpackt in der
Satteltasche, der Kuchen in der Tupperdose gestapelt hat
Platz im Fahrradkorb. Los geht es frohen Mutes von Stampe
nach Flemhude.
Schon in Strohbrück sinkt die Laune – und das Tempo. Auf
die Radwegschäden, die uns ab dort erwarteten, war ich in
keinster Weise vorbereitet. Bremsen, hopsen, aufschlagen,
ausweichen, Tempo aufnehmen, bremsen, hopsen, bremsen,
fluchen. Wir halten an und werden kreativ: vielleicht die
Sektflasche doch lieber in einer Hand balancieren, um die
Stöße abzufedern? Das Gleiche mit dem Kuchen. Gelingt
nur mittelmäßig, hopsen und bremsen wird zum Schlingern,
das Fluchen wird bei jedem Bruch im Asphalt deutlicher, das
Fair. Saisonal. Regional. Lokal. Steißbein lässt grüßen.
Angekommen in Flemhude, gibt es zum Muttertag löffelwei-
Das Prinzip der Marktschwärmerei ist simpel. Bauern aus se zermatschten Kuchen aus der Dose, dazu eine halbe Fla-
der Region werden für den Verbraucher über diese Plattform sche Sekt ohne Prickel – der Rest der gut geschüttelten Fla-
miteinander verbunden und können so ihre Ware zu fairen sche ging beim Öffnen in die Luft. Schön wars trotzdem…
Preisen anbieten. Sämtliche Produkte haben nahezu Bioqua- Das Ergebnis dieser Tour: Trotz Klimaschutz und „grüner
lität und können bequem von Zuhause aus über die Plattform Gemeinde“ nehme ich seitdem wieder bevorzugt das Auto,
bestellt werden. Zum Standartsortiment gehören Fleisch, Ge- damit ich und mein Transportgut heil ankommen.
müse und feine Köstlichkeiten aus eigener Produktion. Ge- PS: Liebe ältere Radfahrer, die ihr trotz Radweg im ersten
treu dem Motto: Bauer to the People. Regionaler ist kaum Gang zwischen Dörfern auf der Straße dahinradelt: ich als
möglich. Die Marktschwärmerei findet auf dem Alten Autofahrer ärgere mich nicht mehr über euch, ich habe jetzt
Heuboden, Coworking am Westensee jeden Dienstag von großes Verständnis. Ich würde es genauso machen!
17.00 – 18.00 Uhr statt. Eure Susanne
Bei Fragen kontaktiert uns gerne unter
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